Inhalt:
Die Geschichte spielt in Oz und handelt von Elphaba, einem mißverstandenen,
grünhäutigen Mädchen, der späteren bösen
Hexe des Westens.
Durch die Einnahme eines zwielichtigen Liebeselexiers ihrer Mutter
wurde Elphaba mit grüner Hautfarbe geboren. Daher hatte sie
es im Leben keineswegs einfach. An der Hochschule von Oz freundet
sie sich nach anfänglichen Schwierigkeiten mit ihrer Zimmergenossin
Galinda an. Diese steht aufgrund ihrer Schönheit und ihrer
Herkunft aus "gutem Hause" häufig im Mittelpunkt
des zumeist männlichen Interesses, hat es anfangs aber auch
nicht ganz leicht, sich einzugewöhnen.
Elphaba interessiert sich weniger für die Vergnügungen
und Bekantschaften, die eine Hochschule so bieten kann, sondern
studiert sehr interessiert Naturwissenschaften. Insbesondere mit
ihrem Biologie-Lehrer, Doktor Dillamond, einem Ziegenbock, freundet
sie sich rasch an. Dieser hat interessante Theorien zur Tierwelt
von Oz entwickelt, die davon ausgehen, dass sich die Tierwelt von
Oz einerseits aus inteligenten, sprechenen Wesen und andererseits
aus Bestien und seelenlosen Tieren, die auch schon mal für
ein Festbankett geschlachtet werden, zusammensetzt. Doch die Tiere
mit Seele verschwinden langsam aus Oz. Doktor Dillamond gibt der
tyrannischen Herrschaft des Zauberers von Oz die Schuld. Kurz vor
der endgültigen Klärung der Geschehnisse wird Doktor Dillamond
brutal ermordet. Galindas Nanny war Zeuge des Verbrechens, doch
faselt sie nur noch unverständliches Zeug.
Elphaba setzt Alles daran, die Verschwörung aufzudecken, die
sie dahinter vermutet. Dabei greift sie durchaus auch zu terroristischen
Mitteln und wird von der Bevölkerung als böse Hexe des
Westens gefürchtet. Als das Mädchen Dorothy nach Oz verschlagen
wird, befiehlt ihr der Zauberer, die Hexe zu töten. |
Bemerkungen:
Zentrales Thema von "Wicked" der Vorgeschichte
des "Zauberers von Oz" ist die
Auseinandersetzung und Differenzierung von Gut und Böse. Der
Roman von Gregory Maguire mit Illustrationen von Douglas Smith erschien
in den USA 1995. Basierend auf dem Buch von L. Frank Baum und dem
MGM-Film von 1939 präsentiert Gregory Maguire eine modernisiertes
Oz, in dem er durch seine neue Geschichte die alte in einen anderen
Kontext versetzt.
Im Gegensatz zu den Oz-Büchern von Baum und anderen Autoren
ist "Wicked" keineswegs als Lektüre für Kinder
geeignet. Leider gibt es bisher keine deutsche Ausgabe von "Wicked".
Der anspruchsvolle Inhalt und der Stil des Autors, mit vielen ausschmückenden
und eher ungewöhnlichen Vokabeln ist leider mit Schulenglischkenntnissen
fast gar nicht zu verstehen.
Auf Basis des Buches entstand das bekannte Musical "Wicked",
dass am Broadway am 30. Oktober 2003 Premiere hatte und am 23. März
2006 seine 1.000 Vorstellung feierte. Ab 2005 startete das Musical
seines Siegeszug erst durch die USA und dann in der ganzen Welt,
Europapremiere was im September 2006 in London zu sehen. Ein Kurzversion
von ca. 30 Minuten war im Juli 2006 bereits in Japan zu sehen. Ende
2007 soll das Musical auch in Deutschland aufgeführt werden.
Die literarische Fortsetzung von "Wicked" erschien im
Herbst 2005 unter dem Titel "Son of a Witch" in den USA.
Die britische Taschenbuchausgabe (ISBN: 0-7553-3160-5) enthält
ein schönes Vorwort von Gregory Maguire, das verdeutlicht,
dass die Oz-Bücher in Großbritanien keineswegs denselben
Status besitzen wie in den USA.
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