Die Neuausgabe von "Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten"
ist analog der von "Die sieben unterirdischen
Könige" für alle Altfans eine Katastrophe. Gekürzt
wurden rückblickhafte Erzählelemente, die eine Verbindung
zu "Der Zauberer der Smaragdenstadt" waren und viele kleinere
Passagen. Am auffäligsten jedoch ist die Streichnung von Kaggis-Karr
Geschichte: In der neuen Fassung ist die Krähe einfach da,
aber ihre ganze Lebensgeschichte und damit ihre Beziehung zu den
anderen Figuren, vor allem Scheuch, sind verschwunden. Im Vergleich
zur Bearbeitung von "Der Zauberer der
Smaragdenstadt" ist festzustellen, dass sich nicht die
Mühe gegeben wurde, den Text neu zu formulieren, es ging scheinbar
nur darum, den Text zu kürzen, wo immer es sich anbot.
Ich wiederhole hier, was ich auch schon zur Bearbeitung von "Die
sieben unterirdischen Könige" schrieb: Man kann meiner
Einschätzung dieser Neuausgabe widersprechen und meinen, die
Textstellen wären nicht handlungstragend und könnten deshalb
auch weggelassen werden, das mag ich für eine Umsetztung als
Hörspiel, Hörbuch, Film oder Theaterstück sogar gelten
lassen, aber im größeren Zusammenhang der Wolkow-Bücher
als Märchenreihe ist dieser Eingriff unnachvollziehbar. Meinen
Kindern kaufe ich dann doch lieber antiquarisch die alten Ausgaben.
Die neue Textfassung, die sich durch diese vielen Kürzungen
auszeichnet, ist auch die Basis für das von Katharina Thalbach
gelesene Hörbuch, dass im März 2007 erscheinen soll. |